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ARCHITEKTUR WOHIN ?

Wenn du nicht aus Einsicht lernst, musst du dafür bezahlen.
Allerdings nimmt die Natur kein Geld.

von der Metropolis zur Ökopolis

Statt einer Metropolis oder Technopolis gilt es, eine Ökopolis aufzubauen, eine gesunde Stadt mit einem intakten Ökosystem. Dieses Leitbild ist nicht nur eine immer dringlicher gewordene,  lebensnotwendige Orientierung, sondern auch die einzig wirklich attraktive Zukunftsvision für die Stadtgestaltung.

Meist beschränkt sich unsere Gesellschaft auf Einzelaspekte wie Energieversorgung, Abfallvermeidung oder auch soziale Integration und Kommunikation. Es fehlt jedoch an räumlich und sachlich vernetzte Konzepte, die solche positiven Einzelbeispiele in einen ökologischen Sinnzusammenhang stellen.

Die bedrohliche Umweltsituation ist gegenwärtig unübersehbar. Die Kontroverse zwischen Ökonomie und Ökologie, zwischen Arbeitsplätzen und Umweltschutz ist völlig irreführend, denn Ölokologie ist Langzeit-Ökonomie.

Wir wissen, dass es kein zurück in vorindustiielle Lebensformen geben kann, aber auch kein Verharren in der gefährdeten Gegenwart. Der Schritt in die ökologische Zukunft muss gewagt werden, um das Überleben der Menschheit zu sichern.


Allerdings stellen sich der Menschheit zwei große Probleme entgegen, die es zu bewältigen gilt:

1. das Maß der Übernutzung der Erde nimmt schneller zu als das Umweltbewusstsein der Menschen sich verbessert und in konsequente Handlungen mündet.

2. die meisten Regierungen, Staaten, Länder, Kommunen und Wirtschaftsunternehmen reden vordergründig der Aufklärung und der Moderne das Wort, stützen aber gleichzeitig die Rückständigkeit, wo sie sich wirtschaftlichen Nutzen und Machterhalt verspricht.

Die Steuerung unseres Fühlens, Denkens und Handelns durch unbewusste Komplexe ist die einzig plausible Erklärung für das unsere Gegenwart prägende irrationale Verhalten, wenn einflussreiche Entscheidungsträger und ihre Gefolgschaften in Politik und Wirtschaft dem unmittelbaren Eigennutz und Machterhalt den Vorrang vor Bedürfnissen der Gemeinschaft geben, ohne dabei wahr zu nehmen, wie sie dabei die eigene Existenzgrundlage zertstören.

Erschwerend dabei ist, dass in allen Lebensbereichen der westlichen Welt ein materiell geprägtes  Weltbild im Vordergrund steht, das die geistigen und seelischen Faktoren der Menschen kaum beachtet.


Was humanes Gestalten ist, kann heute weder allein von einer Ästhetik noch von einer soziologischen Bedürfnisstatistik beantwortet werden. Wir brauchen eine Anthropologie des Bauens. Der Mensch als biologisches und ökologisches, individuelles und soziales Wesen muss dabei in seinen Lebens- und Erlebensgesetzen erfasst werden. Die Gestalt der Geometrie sowie auch des organischen Bauens konnte und kann in diesem Geiste nur eine Vorstufe einer zukünftigen Siedlungsplanung sein. Die Liebe zur Geometrie und auch die Gegenreaktion des Organischen als freier Ausdruck des inneren Wesens sind nur ein verzerrtes Abbild des Menschen.


Die erforderlichen Gestaltungskriterien sind hinreichend bekannt, sie werden leider zu oft ökonomischen Interessen geopfert:

- landschaftlich angepasste und klimatologisch eingepasste Siedlungsformen

- regional differenzierte, lokal und historisch adäquate Gestaltung

- vielfältig, kleinräumig, nach mikroklimatischen Gesichtspunkten gestaltete Bebauung

- Integration von Wohnen und Arbeiten

- Schaffung von Lebensraum von Mensch+Tier+Pflanze

- Integration sozialer Bewegungen in den Planungsprozess

- Abkehr von patriarchalen, hierarchischen Entscheidungsstrukturen

- Neuorientierung beim Planen: von der Objekt- zur Kontextbezogenheit


Es ist erforderlich, dass die Disziplinen Soziologie, Psychologie, Pädagogik, Medizin, Physik und anderere zu einer echten Zusammenarbeit mit den am Bau üblicherweise Beteiligten zusammen kommen, um alte Planungsmuster aufzubrechen, dem Druck ökonomischer und politischer Interessen zu begegnen, veraltete Normugen und Sachzwänge zu entrümpeln, kontraproduktive Rechts- und Handlungsvorschriften zu entlarven, und um letztlich ein neues Leitbild humaner Qualität des Planens und Bauens in einem explizit dafür geschaffenem Freiraum zu entwickeln.


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